Ich liege jetzt gerade in meinem Bett in einer kleinen Hütte mitten in der Wüste. Hier befindet sich ein kleines Dorf. Mir wurde auf jeden Fall nicht zu viel bei einer authentischen Wüstentour versprochen!

Bevor ich darüber schreibe werde ich aber erstmal mit Jodhpur loslegen und über die Wüstentour werde ich dann aus Jaisalmer schreiben, werde aber beides in einem Artikel machen.

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Meine Ankunft in Jodhpur war ganz entspannt, mittlerweile klappt der Umgang und das Verhandeln mit den Tuk-Tuk-Fahrern ganz gut. Ich zahl natürlich immer noch ein bisschen mehr als die Inder, aber um einiges günstiger als die Fahrer versuchen wollen. Häufig handle ich die Fahrer auf fast die Hälfte runter. Mir geht es dabei nicht um 20-30 Rupien, weil das ja echt kein Geld ist. Wenn die Fahrt normalerweise 50 kostet und der Fahrer mit 70 oder 80 ankommt, dann scheiß ich drauf, weil das echt Centbeträge sind. Wenn die Fahrt aber normal nur 70 kosten würde und die mir dann mit 150 kommen, dann handle ich die auch auf 80-100 runter. Den Preis, den die Inder zahlen, bekomme ich eigentlich nie hin und Taxameter gibt’s auch eher selten. Bevor ich irgendwo hinfahre frag ich auch gerne mal Unbeteiligte wie die Angestellten im Hotel oder schaue wieviel km das sind. So komme ich eigentlich gut zurecht.

Das Hotel habe ich dank des Fahrers relativ schnell gefunden und habe pro Nacht wieder nur 600 Rupien bezahlt, aber das Zimmer war um einiges gemütlicher als in Pushkar. Ich weiß zwar nicht, was ich mit einem Doppel- und Einzelbett soll, aber ich es war trotzdem genug Platz. Von dem Hotel Restaurant hatte ich eine schöne Sicht aufs Fort.

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Ich hatte ein Fenster zur Straße, bzw. besser gesagt zu der Gasse. Die eine Nacht konnte ich nicht schlafen und habe dann immer wieder Hundegebell gehört. Ich habe dann mal rausgeguckt und alle paar Meter hat ein Hund gelegen. Nachts gehören die Straßen den Hunden und da würde ich nicht mehr freiwillig durch die Gassen laufen. Tagsüber wirken die Hunde so schüchtern und zurückhaltend, aber sobald es dunkel wird und nicht mehr ganz so viel auf den Straßen los ist, ändert sich das.
Mir ist das schon bei mehreren Orten aufgefallen und einmal hatte ich auch echt schiss. Das war in Udaipur. Den einen Abend bin ich erst gegen 22 oder 23 Uhr zum Hotel und plötzlich kommt ein Hund wild und aggressiv bellend über eine Mauer gesprungen, direkt auf mich zu gelaufen und stand dann vor mir im weg. Ich konnte ihn dann aber zum Glück noch verjagen, aber das war echt ne scheiß Situation!

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Den ersten Tag bin ich wieder ganz entspannt angegangen und hab die Gegend ein bisschen erkundet und meine weitere Reise geplant, dabei bin ich auch auf das Angebot mit der Wüstentour gekommen. Eigentlich wollte ich das erst in Bikaner machen, aber hörte sich echt interessant an. Also habe ich die Tour gleich gebucht. Viel gibt es nicht zu berichten von der Stadt selber, da es dort auch nicht so viel zu sehen gibt außer dem Meherangarh Fort. Die Kinder wollten aber wieder andauernd, dass ich Fotos von ihnen mache.

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Die wollten unbedingt Fotografiert werden und ich wollte eigentlich schnell weg, da es in der Mitte von einer riesigen und viel befahrenen Kreuzung war.

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Mein Abendeinkauf für nicht mal 1,50€. Das teuerste waren die KitKats. Ohne die KitKats hätte ich ca. 70 cent bezahlt.

Zum Fort bin ich dann am nächsten Tag. Im Hotel haben die mir gesagt, dass ich nur 15 min. zu Fuß dorthin brauche und sich ein Tuk Tuk nicht lohnt. Boar…das war ein Fehler auf die zu hören. Der Weg war sowas von steil da hoch, dass ich erstmal 15 min. Pause brauchte als ich oben war. Zum Glück hatte ich mir vorher noch ein Wasser gekauft.

Das Fort war leider relativ teuer mit 500 Rupien, aber es gab einen Audio-Guide dazu. Die Tour war ganz interessant und ein traumhafter Ausblick über die blaue Stadt. Früher durfte nur eine bestimmte Kaste ihre Häuser blau streichen, aber mittlerweile darf es jeder. Das blau soll angeblich vor Insekten und der Hitze schützen.

Mit dem Bau für das Fort wurde Mitte des 15. Jahrhunderts angefangen und bis 1943 war es auch noch bewohnt. Die Audio Tour war echt ganz interessant und einige Teile des Forts waren echt beeindruckend.

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MIt dem Gerät rechts wurde früher das Opium zubereitet weiter unten seht ihr dann wie es heute gemacht wird.

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Viel mehr spannendes gibt’s hier eigentlich auch nicht zu berichten.

---Mittlerweile bin ich jetzt auch schon in Jaisalmer und schreib einfach mal weiter.---

Am nächsten Morgen bin ich dann um 8 Uhr mit dem Local Bus nach Osian gefahren. Dort sollte ich dann abgeholt werden. Ursprünglich dachte ich eigentlich, dass ich den ersten Tag mit einem Kamel durch die Wüste reite und dann irgendwo in der Wüste penne, am zweiten dann weiter mit dem Kamel durch die Wüste und die letzte Nacht bei einer Familie schlafen. Im Endeffekt, war es aber ganz anders. War aber nicht schlimm, weil es auch toll war. Ich werde dann in Bikaner noch eine Tour machen.

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"Mein" Kamel

In Osian angekommen bin ich leider an der falschen Station ausgestiegen. Weit und breit war niemand zu sehen, am Bus-Stand, der auf mich wartet. Mein Hotel hat mir aber eine Karte von sich mitgegeben und meinte ich soll einfach anrufen, falls es Probleme bei der Abholung gibt. Da ich mir immer noch keine indische Mobil-Karte geholt habe, sollte ich einfach in einem Shop fragen. Das habe ich dann auch probiert. Leider hat absolut niemand englisch gesprochen. Irgendwann standen dann 5 Inder um mich rum und wollten mir helfen, nur leider hat niemand auch nur annährend verstanden, was ich wollte. Einer ist dann losgelaufen und hat extra jemanden geholt der englisch konnte. Danach war auch schnell alles geklärt. Der Typ hat im Hotel angerufen und meinte nur „pls relax and wait 10 minutes“. Nach 10 Minuten kam dann echt jemand und zwar ein 12-Jähriger Junge. Ich war echt ein bisschen verwundert und dachte er ist halt hergelaufen und am Auto wartet dann noch jemand anders. Das war aber nicht der Fall.

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Mein Guide für die Tage in der Wüste. Es war aber auch schulfrei, da er ansonsten in der Schule ist und sein großer Bruder das alles macht.

Er ist mit mir zu einem Kamel, hat meine Sachen dran befestigt und wir sind beide auf dem Kamel losgeritten. Der Junge konnte echt gut Englisch und war super nett drauf. Wir sind dann mit dem Kamel ca. 12 km durch die Wüste zu seinem Dorf. Wir haben für den Weg 2 Stunden gebraucht.

Es war ein sehr kleines Dorf mitten im Nichts. Eigentlich sollen da 400 Menschen leben, aber es kam mir eher vor wie 100 Menschen, kein Plan wo die dort alle gewohnt haben sollen.

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Da habe ich gewohnt

 

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Ein Teil von dem Dorf

Nach meiner Ankunft habe ich erstmal einen Chai bekommen und in der Zeit wurde das Essen zubereitet.
Gegessen wurde in der Küche und die Oma hat das Essen zubereitet. Das Chapati wurde frisch zubereitet über einer kleinen Gas-Feuerstelle. Dahinter standen die größeren Töpfe auf offenen Flammen. Alles was ich in der ganzen Zeit dort bekommen habe, war echt köstlich. Ich hatte vorher noch nie so gutes Chapati in Indien gegessen.

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Das ist die Oma der Familie die immer das Essen gemacht hat. Sonst hat sie freundlicher geguckt. ;) Sie ist grade dabei Chapati zu machen.

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So habe ich dann gegessen in der Küche

Nach dem Essen war chillen angesagt, weil es zu heiß war. War schon ein bisschen langweilig, aber die Zeit ging dann doch irgendwie rum bis um 5 Uhr.

Dann hat der Junge mit mir eine kleine Runde durchs Dorf und die Umgebung gemacht. Er hat mir gezeigt wie die Menschen dort leben und hat alles echt toll erklärt. Außerdem hat er mir noch ein paar schöne Aussichtspunkte in der Umgebung gezeigt. Wir waren um die 2 Stunden unterwegs und saßen zwischendurch mit ein paar anderen Dorfbewohner auf einer Düne beim Sonnenuntergang und haben nette Gespräche geführt.

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Mit den beiden war ich unterwegs.

Danach gab es dann auch schon Abendessen mit der Familie. Zum Abschluss des Abends saß ich dann mit der ganzen Familie in einem Raum mit einem offenen Kamin. Dabei haben die Frauen noch haufenweise Chapati gemacht.
Irgendwann bin ich dann rüber und habe mit dem Text angefangen. Soviel konnte ich dann aber nicht schreiben, da irgendwann die beiden Jungs rübergekommen sind und die Videos vom Tag sehen wollten. Die waren voll begeistert, weil sie auch ein paar Mal filmen durften. Danach habe ich dann mit den 4 Brüdern in der Hütte gepennt.

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Am nächsten Morgen ging es dann nochmal für 2 Stunden mit dem Kamel durch die Wüste. Habe einige schöne Ecken gesehen. Ihr dürft euch aber keine Wüste wie die Sahara vorstellen, es gibt nur vereinzelnd Sanddünen und ansonsten ist es hauptsächlich Steppe.

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Während der Monsum Zeit ist das ein Wasserreservoir. Von den umliegenden Bergen läuft hier das ganze Wasser zusammen und sammelt sich.

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Nach der Tour gab es dann Mittagessen und eine belgische Familie und eine Deutsche sind noch dazu gekommen. Dadurch war der Nachmittag dieses Mal nicht ganz so langweilig, weil es nachmittags zu heiß ist um was zu machen.

Um 5 sind wir dann mit einem Jeep losgefahren, um nochmal zu richtigen Sanddünen zu fahren. Auf dem Weg dahin sind wir durch einige kleine Dörfer gefahren und haben ein paar Zwischenstopps gemacht. Bei dem einen Stopp haben wir einen Chai getrunken. Dabei haben wir haben wir eine Frau entdeckt die irgendwas zubereitet hat in einer Hütte. Sie hatte ein Netz mit irgendwas schwarzen Harzigen drin und hat Wasser drüber gegossen und ausgepresst. Das ausgepresste Wasser hat sie dann wieder drüber gekippt. So ging es dann immer weiter.

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Wir haben dann erfahren, dass sie Opium für die Arbeiter zubereitet hat. Manchmal trinken die Feldarbeiter, bevor es aufs Feld geht, Opium Wasser (kein Plan wie ich das jetzt nennen soll) und können dann den ganzen Tag auf dem Feld arbeiten. Im Netz habe ich zwar gelesen, dass die Männer Abends Opiumsessions machen, aber ich hab das einfach mal geglaubt. Wir haben auch alle eine kleine Kostprobe bekommen, die allerdings noch verdünnt war.

Eigentlich ist Opium und Cannabis hier auch verboten, aber die Regierung konnte sich nie durchsetzen, da beides so tief mit der Kultur verwurzelt ist, dass sich niemand daran hält. Beides wird vor allem auf den Dörfern konsumiert, als wäre es das normalste der Welt. Der Opa der Familie, bei der ich gewohnt habe, war auch des öfteren am Chillum rauchen.
Ich bin auch fest der Meinung, dass ich an 2 Cannabis Plantagen vorbeigekommen bin, aber beim ersten Mal war ich nur mit dem 12 Jährigen unterwegs und den wollte ich nicht fragen und bei der Jeep Tour waren wir so schnell da dran vorbei. Von den Blättern und den Blüten bin ich mir aber relativ sicher. Ich war halt nicht direkt dran sondern einige Meter entfernt und kann es nicht zu 100% sagen, aber bin mir ziemlich sicher und irgendwie muss ja auch Bhang produzieret werden.

Nach dem „Opium“ Dorf sind wir dann zu den Sanddünen gefahren und haben dort den Sonnenuntergang gesehen. Das war echt super!

 

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HIer sieht man ganz gut, dass es vor ein paar Tagen noch geregnet hat. Normalerweilse ist der Sand ganz glatt.

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Zurück ist dann der 12 Jährige den Jeep gefahren. Wir sind nicht nur durch die Wüste gefahren, sondern auch normale Straßen. Das hat er aber echt gut gemacht. Auf meine Frage was passiert, wenn die Cops ihn jetzt anhalten, haben die nur gesagt das ist egal. Die sagen dann er lernt gerade. Falls sie doch einen Führerschein sehen wollen, wird halt statt dem Führerschein 200 Rupie gegeben und alles ist gut. Am Ende gabs dann den Standardspruch den ich schon des öfteren gehört habe. In Indien ist alles möglich, du brauchst nur Geld!

Als wir zurückgekommen sind, sind die Belgier wieder abgereist und ein Australier und eine Engländerin sind dazu gekommen. Beide sind zusammen mit dem Motorrad unterwegs und waren glaub ich das sechste Mal in Indien. Nachdem was die so erzählt haben und der Ami in Bundi, hätte ich echt bock zuhause mal nen Motorrad-Führerschein zu machen und dann nochmal eine Tour durch den Norden von Indien. Zusätzlich konnten wir noch ein paar Infos austauschen. Ich finde das echt immer toll, wenn man andere Traveller trifft und dann die ganzen Infos ausgetauscht werden.

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Am nächsten Morgen musste ich dann um 5 aufstehen um meinen Zug von Osian nach Jaisalmer zu bekommen. Der Zug hatte aber wie immer Verspätung, er ist mit über eine Stunde Verspätung gekommen und ich habe mir echt den Arsch abgefroren am Bahnsteig.

Die Zugfahrt war dann wenig spektakulär und ich bin gut in Jaisalmer angekommen.

Nach Jaisalmer werde ich weiter nach Bikaner fahren und von der geht es dann nach Jaipur. Jaipur ist dann meine letzte Station in Rajasthan. Bevor es dann nach Dehli geht, werde ich noch zum Taj Mahal. Ich werde mich dann aus Bikaner wieder melden und dort den Bericht aus Jaisalmer schreiben, der wird aber auch nicht sehr lang werden.

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