Nachdem wir dann endlich ordentlich ausgeschlafen haben, haben wir uns einen Plan für die Abreise gemacht. Leider mussten wir feststellen, dass unser Zugticket noch im RAC Status war. Das bedeutet, dass wir zwar mitfahren dürfen, aber noch keinen festen Platz haben. Das ist bei einer Nachtfahrt ziemlich scheiße, aber waren ja auch noch ein paar Stunden bis der Zug abfährt.

Also haben wir erstmal unsere Sachen in Ruhe gepackt und im Hotelrestaurant, das ziemlich versteckt auf dem Dach war, noch was gegessen.

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Spätnachmittags sind wir dann Richtung Bahnhof gefahren. Unsere erste Tuk Tuk-Fahrt in Indien. Sehr Abenteuerlich zu zweit mit dem ganzen Gepäck in dem kleinen Tuk Tuk durch den Stadtverkehr (mittlerweile unser Hauptbeförderungsmittel).

Hier findest du hilfreiche Tipps zum Thema Zugfahren in Indien

Am Bahnhof angekommen haben wir uns erstmal versucht in dem Chaos zu orientieren (es gibt zig verschiedene Schalter in verschiedenen Gebäuden) und haben erfahren, dass wir gegen 19 Uhr unseren aktuellen Ticketstatus erfragen können.

Madurai

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Da wir noch einige Zeit hatten, haben wir die Gegend rund um den Bahnhof erkundet. Wir wollten uns dann in irgendein Restaurant setzen und einfach was trinken, dabei mussten wir feststellen, dass es in den Restaurants nur Wasser aus Karaffen gab und Softdrinks nur in den Straßenshops.

Wir haben dann aber sogar eine Bar mit WiFi gefunden. Dort  konnten wir bei einem Bier unseren Zugstatus checken und haben zu unserer Freude festgestellt, dass es wir nun feste Plätze haben.

Am Bahnsteig angekommen, haben wir zu unserer großen Verwunderung festgestellt, dass wir ein Upgrade für die First Class bekommen haben (stellt euch das aber nicht wie bei uns vor ;) )

Im Abteil saßen wir mit 2 älteren indischen Frauen mit den wir auch sehr nette Gespräche hatten. Die Inder sind echt super offen, interessiert und Gespräche entwickeln sich sehr schnell.

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Sehr interessant war, dass viele Inder untereinander auch Englisch sprechen, da es um die 500 registrierte Sprachen im Land gibt. Keine Dialekte, sondern Sprachen. Sogar innerhalb einer Stadt werden unterschiedliche Sprachen gesprochen. Die beiden Frauen kamen aus Chennai und konnten sich nur auf Englisch verständigen.

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Nach einer guten Stunde netter Unterhaltung haben wir oben im Abteil unsere Betten bezogen (Bettwäsche wurde gestellt) und sind auch sehr schnell eingepennt.

Um kurz nach 6 wurden wir geweckt und 10 Minuten später war der Zug schon am Ziel. Das ist ja nichts für mich, aufwachen und gleich Action...

Am Bahnhof haben wir uns natürlich wieder erstmal von nem Tuk Tuk-Fahrer mit dem Preis verarschen lassen, aber man lernt ja dazu. ;)

Unser Hostel war richtig schäbig. Im ersten Zimmer standen noch Essensreste und benutztes Bettzeug. Wir haben dann zwar ein neues Zimmer bekommen, in dem auch frische Bettwäsche war, aber im Schrank hing noch eine gebrauchte Unterhose der Vormieterin, was nicht sehr appetitlich war und dreckig war es auch noch (und das sag sogar ich!).

Zusätzlich war es noch derbe laut, draußen lief irgendein Gesang/Gebet über Boxen. Keine Ahnung ob das ein Tempel oder eine Mosche war, auf jeden Fall war,  morgens um 7 Uhr, an ausruhen nicht zu denke. Außerdem war auf Booking.com eine falsche Adresse drin, so dass wir voll weit von dem Stadtzentrum der Altstadt entfernt waren., wo wir eigentlich ja hin wollten. Egal….eine Nacht schlafen und was neues suchen war der Plan.

Wir sind dann los und haben die Altstadt von Madurai erkundet und dabei ein neues Hotel gefunden, dass viel dichter an dem ganzen Trubel rund um den Tempel ist.

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Abends sind wir dann auch mal in das „neue“ Madurai auf die andere Seite des Flusses Vaigai (der jedoch bereits jetzt kaum noch Wasser hatte) gefahren. Dort war es nicht so chaotisch und wir haben das erste Mal eine Fläche gesehen auf der kein Müll lag. Es gab dort einen eingezäunten Park, der super sauber war, Spielplätze, Walkingrouten und einfach nur Plätze zum chillen.

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Achja, jetzt hätte ich es fast ganz vergessen. Hier sind überall Hammer und Sichel an den Wänden gemalt und wir haben auf dem Weg rüber auch eine Demo mit vielen roten Hammer und Sichel Fahnen gesehen. Dank einem Freund, der mir vor der Reise noch eine Doku gezeigt hat, weiß ich auch warum. Wen es interessiert, kann sich das ja mal anschauen. https://www.youtube.com/watch?v=j7f-vbe-FVM

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Unser Hauptgrund dahin zu fahren, war ein Italiener. Wir kommen mit dem Essen hier noch nicht so ganz zurecht und wollten einfach mal Pizza und Pasta essen. Wir tasten uns aber langsam ran und es wird auch besser. Anders als in Thailand wird hier nicht extra mild für Touristen gewürzt. Es gibt entweder sehr Spicy oder super Spicy und man wird nicht gefragt, was von beiden man möchte.

Die einzige Nacht in dem Hostel war dann die Hölle. Ich denk mal aufgrund des Jetlags konnte ich erst spät einschlafen und wurde dann aber schon um 4:30 Uhr von der oben erwähnten Musik geweckt. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Oropax benutzt und die haben nichts gebracht. Die Musik lief auf voller Lautstärke weiter bis wir um 7 Uhr ausgecheckt haben. Dazu kam noch das ganze gehupe in der Nacht. Ich kann ja eigentlich immer und überall pennen, aber das ging gar nicht! Bei der Abfahrt haben wir gesehen, dass an der Kreuzung und Seitenstraßen überall Boxen hingen. Kein Plan warum…

In unserem neuen Hotel fühlen wir uns nun auch wohl und haben das erste Mal das Gefühl „angekommen“ zu sein!

MaduraiMaduraiMaduraiHeute haben wir die Altstadt weiter erkundet und haben viele nette Erfahrungen gemacht. Wir werden oft angesprochen und nach unseren Namen gefragt und wo wir herkommen. Einige wollen auch mit uns, aber besonders mit Yvonne ein Foto machen. Es kommen immer die Typen bei mir an und fragen mich, ob sie ein Foto von Yvonne und ihrer Frau/Kindern machen dürfen.

Obwohl es hier so dreckig ist, mögen wir unsere Kippen trotzdem nicht überall hinschmeißen, sind ja immerhin Gäste in diesem Land. Als welche beobachtet haben, dass wir unsere Zigaretten in unsere Taschenaschenbecher vom Boom Festival verstaut haben, haben die gleich gespannt gefragt warum wir dies machen. Sie fanden unsere Begründung sehr schön und wollten auch davon gleich Fotos machen.

Madurai

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Es ist einfach schön wie herzlich, interessiert und offen die Menschen hier sind. So habe ich das noch nie erlebt, auch nicht auf Sri Lanka oder in Thailand. In den anderen Ländern fand ich die Menschen auch viel offener und herzlicher als bei uns, aber hier in Indien ist das nochmal was ganz Anderes. Schön!

Hier noch ein paar Bilder von unserem heutigen Tempelbesuch. Der Tempel ist riesengroß. Oben auf den Bildern seht ihr 4 Türme. Diese Türme bilden die 4 Eingänge in den Tempel  Wir werden übermorgen nochmal mit einem Guide reingehen.

Leider waren die Schilder nicht auf Englisch und uns fehlte ein bisschen das Hintergrundwissen.

MaduraiMaduraiMaduraiMaduraiMaduraiMaduraiFazit aus diesem Post ist, dass wir nun ganz langsam angekommen sind und uns so langsam immer besser durch den indischen Dschungel kämpfen können. Die ersten Tage waren wir echt ein bisschen überfordert und konnten dieses Land nicht richtig auf uns wirken lassen. Das bessert sich nun von Tag zu Tag. Das Bier Problem ist auch gelöst…gewusst wie ;)

MaduraiMorgen werden wir außerhalb der Stadt zu einem Affen- und Schlangentempel fahren. Übermorgen spät abends fahren wir dann direkt nach Varkala mit einem Nachtzug und lassen die nächste geplante Stadt aus.

Wir wollen nun langsam mal ein bisschen Meer, Strand und Baden. Schön so frei zu sein und von einem Tag auf den anderen planen zu können.

Reisetipps zu weiteren Zielen in Indien


Dieser Text ist nun zwar ein bisschen länger geworden, aber bei den ganzen Eindrücken hätte ich auch noch viel mehr schreiben können. Ich hoffe ihr habt es trotzdem bis zum Ende geschafft.

 

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